Der Reinlpark ist ein kleiner, stark frequentierter Park in Penzing. Er spaltet seit Jahren die Gemüter. Er sei laut, schmutzig und manche Anwohner*innen haben Angst vor Drogenhandel oder Gewalt. Seine Nutzer*innen jedoch lieben „ihren Park“. Mitarbeiter*innen von “Kiddy & Co” haben Jugendliche gefragt, was dieser Ort für sie bedeutet und mit ihnen einen kleinen Film über “ihren Park” gedreht.

(c) Kiddy & Co

Filmprämiere in den Breitenseer Lichtspielen

Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Kino am 13. Februar bei der Prämiere des Kurzfilms über den Reinlpark mit vielen jugendlichen Freundinnen und Freunden der gefilmten Akteure, aber auch Bezirksprominenz, Vertreter*innen betreuender Organisationen und Interessierten.

Der Film ermöglicht Einblicke, wie Benutzer*innen diesen öffentlichen Raum mitten im dicht verbauten Gebiet erleben und wie der Park ihre Lebensqualität verbessern hilft. Es macht einen Unterschied nur von möglichen Belastungen der Umgebung zu hören oder auch die Wertschätzung der vor allem jugendlichen Nutzenden zu spüren.

Podiumsdiskussion gibt interessante Einblicke

Nach der 20-minütigen Filmvorführung fand eine Podiumsdiskussion in spannender Runde statt. Dabei diskutierten die Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner, Expert*innen der Jugendarbeit sowie Vertreter*innen der Jugendlichen und der Grätzlpolizei. Es wurden Fragen zu Chancen und Konfliktpotentiale des Öffentlichen Raumes thematisiert.

Reinlpark kein Problempark

Praktisch alle Podiumsgäste verstehen die kolportierte große Aufregung um den Park nicht. Brenzlige Situationen werden zwischen den Betroffenen mit Unterstützung der Anwesenden so gut wie immer selbst geschlichtet. Niemand wünscht sich dauerhaften Streit im eigenen Wohnzimmer, denn als solches wird der Park von vielen gesehen. Man passt aufeinander auf, Herkunftsländer oder Nationalitäten spielen keine Rolle. Zwischen den Nutzenden herrscht eine Stimmung der Solidarität, die Gemeinschaft wirkt integrierend. Einigkeit herrscht auch darüber, dass miteinander Reden Konflikte entschärft und zu einer entspannten, verständnisvollen Stimmung beiträgt.

Der Park gilt auch bei der Polizei nicht als “Problempark”. Natürlich gibt es wie überall auch hier fallweise Anrainerbeschwerden oder Konflikte. Wird die Polizei kontaktiert, ist sie verpflichtet der Beschwerde nachzugehen. Polizeiliche Präsenz irritiert und drückt auf die Stimmung. Die Grätzlpolizei ist sehr bemüht, unaufgeregt und in Zivil aufzutreten  und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen zu reden.

Spielangebote durch betreuende Institutionen

(c) MaVi

Kiddy & Co und das Fair-Play-Team Penzing sind im Park häufig mit ihren Freizeitangeboten zu Gast und bei den Jugendlichen sehr beliebt. Im Rahmen der Film-Prämiere feierten sie gemeinsam das 10-jährige Bestehen.

Verbesserungspotenziale angehen

Verbesserungspotenziale gibt es einige. Beklagt wird die Kleinheit des Parks, wenig Grün und manchmal die Schmutzung. Die Gebietsbetreung – Stadterneuerung erhebt Bedürfnisse und erarbeitet gemeinsam mit Parkbenutzer*innen und Anrainer*innen  gewünschte Veränderungen. Die Bezirksvorstehung bemüht sich Verbesserungswünsche im Rahmen ihrer Möglichkeiten umzusetzen.