Versiegelung verschärft Hitzeproblem
Die sommerliche Hitze hat Österreich auch im Jahr 2022 wieder im Griff. Die massive Verbauung in Österreich und die dadurch einhergehende Versiegelung von Böden mit Asphalt und Beton verschärft das Hitzeproblem. Asphalt heizt sich in der Sonne auf über 60 Grad auf. Bereits rund 2.400 Quadratkilometer in Österreich sind durch Asphalt und Bauflächen versiegelt – das entspricht fast der gesamten Fläche des Bundeslands Vorarlberg. Zwölf Fußballfelder – so groß war die Fläche, die zwischen 2015 und 2020 im Schnitt jeden Tag für Gebäude, Straßen und Parkplätze mit Asphalt und Beton versiegelt wurde.
Hitze ist eine große Gesundheitsgefahr vor allem für chronisch kranke Menschen sowie für ältere Personen. In Jahren mit heißem Sommer gibt es mehr Hitzetote als Verkehrstote. In Österreich war das beispielsweise im Jahr 2018 der Fall, als 409 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet wurden, die Hitze aber sogar 550 Menschen das Leben kostete. Aufgrund der Erderhitzung in der aktuellen Klimakrise wird die Zahl der Hitzetage in Österreich künftig weiter zunehmen.
Während unverbaute Böden, wie beispielsweise Wiesen, Regenwasser aufnehmen und bei Hitze die Umgebung kühlen, heizen mit Asphalt oder Beton versiegelte Flächen die Umgebung massiv auf. Große Pkw-Abstellplätze sind regelrechte Asphaltwüsten und verursachen Hitze-Stau, ebenso städtische Straßen, wo es keine Bäume und keine Grünflächen gibt. Österreichs Städte und Gemeinden müssen ihren Straßenraum rascher an die Erderhitzung anpassen. Konkret heißt das mehr schattenspendende Bäume, mehr Grünflächen und verstärkte Entsiegelung durch den Einsatz von versickerungsfähigen Oberflächen.
Coole Wohnstraße Goldschlagstraße – ein Tropfen auf den heißen Stein
Das Lebenswerte Matznerviertel hat mit der Wohnstraße Goldschlagstraße sowie den Bäumen und Brunnen dort einen ersten Tropfen auf diesen heißen Stein geschafft. Doch es gibt unzählige Orte, wo die Hitze unerträglich werden kann.
Hitze Hotspots melden!
Die Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft möchte gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen, wo es in Städten und Gemeinden Hitze-Hotspots gibt. Auf der VCÖ-Website www.vcoe.at können Straßen und Plätze, wo es an Hitzetagen unerträglich heiß wird, in einer Hitzekarte markiert werden. Der VCÖ leitet die gemeldeten Hitze-Hotspots an die zuständigen Behörden weiter, um so Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.
Machen Sie mit und melden Sie Hitze-Hotspots. Hier geht es zur VCÖ-Hitzekarte
