Im Rahmen von „Wir sind Wien – Festival der Bezirke“ fand am 14. Juni 2019 das Straßenfest „Brassmania“ in der Goldschlagstraße vor der Sargfabrik statt.

Der Start erfolgte um 16.00 Uhr – wie schon vor zwei Jahren bei brütender Hitze und sengender Sonne als Vorgeschmack und Auswirkungen des bereits deutlich spürbaren Klimawandels.

Die Goldschlagstraße war abgesperrt, es gab ausnahmsweise keinen fließenden und ruhenden Autoverkehr, lediglich die Zufahrt zu den Garagen war ungehindert möglich. Die leeren Straßenflächen machten das große Gestaltungspotenzial des Straßenabschnitts so richtig sicht- und spürbar.

Infostände vom Lebenswerten Matznerviertel, VORwORTe, Mrs. Sporty, den Stadtmenschen und dem Tauschkreis Penzing hat Talente standen für Auskünfte bereit. Bei einer „Abstimmungsmaschine“ konnten Besucher*innen Fragen zur persönlichen Grätzlwahrnehmung beantworten und ins Gespräch kommen. Ein Mini-Planschbrunnen und viele Pflanzen sorgten für Wohlfühlen, etwas Schatten und kleinsträumige Abkühlung.

Alois Eberl und Tobias Ennemoser eröffneten um 17 Uhr auf originelle Weise das Straßenfest. Die beiden Blechblasinstrumente, nämlich die goldene Tuba und die goldene Posaune erklangen aus Fenstern des Wirtschaftshofes und der Sargfabrik. Mit goldenem Groove und goldenem Soul wurde die Goldschlagstraße mit goldenen Tönen lebendig.

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Das 3-D Modell der umgebauten Goldschlagstraße stieß auf großes Interesse von Jung und Alt, die Gestaltung gemäß den Plänen fand erfreulich breite Zustimmung. Das Modell war den ganzen Nachmittag und Abend ständiger Blickfang und bot Gelegenheit, Auswirkungen einer Umgestaltung auf die Lebensqualität der Anwohner*innen vorstellbar zu machen.

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Ab 18:30 fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Begegnung in der Goldschlagstraße – Belebung des Grätzls durch Gestaltung des öffentlichen Raums“ statt. Ca. 150 Personen hörten interessiert den Ausführungen der Fachleute zu und konnten sich auch mit Fragen und Beiträgen zu Wort melden. In allen Beiträgen wurde die große Sorge um ein gutes, zukünftiges Stadtklima ausgesprochen. Ideen und Konzepte wurden diskutiert, wie wir den Auswirkungen des zu erwartenden Klimawandel in unserem Grätzl entgegenwirken können. Immerhin errechnen Klimamodelle für das Jahr 2080 für Wien Temperaturen, wie sie derzeit im Senegal herrschen.

Lesen Sie auch unseren detaillierten Bericht über die Podiumsdiskussion.

Nach der hitzigen Diskussion konnten sich die Besucher*innen mit kühlen Getränken und heißen Speisen vom Grill der Kantine14 erfrischen. Richtig heiß wurde es abends mit der Brass-Band SKOLKA, die mit ihren mitreißenden Rhythmen zum Tanzen einlud.

Kurz vor 22 Uhr wurde es auf der Bühne still, die Musiker*innen hatten sich unter großem Applaus verabschiedet. Noch vor Mitternacht waren alle Tische und Bänke zusammen geklappt, die Bühne und die Infostände abgebaut, die Pflanzen wieder an ihre Besitzer*innen zurück gebracht und der Abend konnte ruhig ausklingen.